Diesen Sommer ging es endlich nach Sardinien. Wir hatten schon so viel davon gehört und nach unserem Urlaub in der Toskana 2017 beschlossen, dass wir es dieses Jahr anpacken.
Zuerst galt es zu überlegen, mit welcher Fähre wir fahren und von welchem Hafen wir starten wollen. Da wir nicht so lange mit dem Schiff fahren wollten, fiel Genua für uns gleich raus und weil wir nicht so weit in den Süden mit dem Wohnmobil fahren wollten, fiel Piombino auch raus.
Es blieb also Livorno als Fährhafen übrig.
Wir sahen schnell, dass eine Überfahrt über Nacht deutlich teurer sein würde, da dann auch noch eine Kabine hinzugebucht werden müsste. Da die Überfahrt nach Olbia ca. 8 Stunden dauert, beschlossen wir, eine Fähre am Morgen zu nehmen.
Also buchten wir im Februar 2018 die Hin- und Rückfahrt für unseren Felice (7,50 x 2,35m mit Alkoven) und vier Personen. Das kostete für uns insgesamt 370,- €.
Da wir absolut keine Ahnung hatten, wie voll die Campingplätze Anfang Juli sind, wollten wir unbedingt auch schon die Campingplätze vorreservieren. So ging die Suche los und schnell wurde klar, dass wir diesmal an die Ostküste der Insel wollten. Einmal in den Süden Sardiniens und dann in den Norden. Viele Campingplätze hatten im Winter gar nicht geöffnet, so dass unsere Anfragen gar nicht beantwortet wurden. Unser im Süden favorisierter Campingplatz Capo Ferrato war leider schon ausgebucht, so buchten wir für eine Woche an der Costa Rei den Campingplatz Le Dune im Süden, im Nordosten den Campingplatz Capo D´Orso.
So war alles fertig geplant und für die Fahrt nach Livorno zur Fähre hatten wir drei Tage veranschlagt.
Abfahrt
Am 9. Juli ging die Fahrt los, die Ferien hatten am 7.Juli begonnen und wir wollten nicht gleich mit Ferienbeginn am Freitag Nachmittag mit allen anderen im Stau vor dem Elbtunnel stehen. Diese Rechnung ist voll aufgegangen, wir sind gegen 11 Uhr auf die Autobahn und gleich am ersten Tag bis nach Würzburg gekommen.
Dort sind wir dann von der Autobahn ab und haben uns einen Stellplatz in der Nähe von Würzburg gesucht und auch gefunden, direkt am Main, den Wohnmobilstellplatz Main-Aue Thüngersheim. Auf dem Weg zum Stellplatz kamen wir an Himmelsstadt vorbei und sahen, dass hier die historische Poststelle Himmelsstadt ist. Spontan sind wir abgebogen und haben uns das niedliche Postamt angesehen, an das all die Wunschzettel gehen, die an das Christkind in Himmelsstadt gerichtet sind.
Nach diesen kurzen, spontanen Abstecher sind wir dann weiter zum Stellplatz. Hier haben wir etwas Wasser getankt, Strom haben wir nicht bekommen, brauchten ihn aber auch nicht dringend.
Am nächsten Morgen ging es um 6 Uhr weiter, erst einmal bis nach Illertissen, wo wir inzwischen traditionell bei einem Supermarkt Halt machen, Brötchen und Kaffee holen und dort ausgiebig frühstücken, auch Felice durfte schön günstig Diesel frühstücken.
So gestärkt ging es dann weiter fast komplett staufrei mit der Go-Box über Österreich am Bodensee vorbei in die Schweiz, durch die Schweiz und den Gotthardtunnel bis nach Cremona.
Cremona
Hier haben wir auch wieder nach einem Stellplatz gesucht, und über unsere Lieblingsapp aber nur einen auch als Stellplatz ausgewiesenen Großparkplatz gefunden, den wir, bereits etwas argwöhnisch anfuhren.
Die Skepsis bewahrheitete sich, denn der Parkplatz erschien uns bereits am helllichten Tag sehr suspekt, nicht auszumalen wie wir uns dort wohl des Nächtens fühlen würden. Auch sollte es hier eine V+E Station geben, die aber leider so
aussah.
Zum Glück fand sich dann doch noch ein als Campingplatz deklarierter Stellplatz, Camping Parco al Po.
Cremona war uns bislang nur als Autobahnausfahrt auf dem Weg nach Florenz bekannt, an dem wir bislang schnurstracks vorbeigebraust sind. Diesmal aber sind wir dann, nachdem wir Wasser getankt hatten und Felice einen schattigen Platz verschafft haben, zu Fuß nach Cremona gegangen. Das ist wirklich gut zu schaffen.
Cremona ist ein hübscher, kleiner, nicht von Touristen überlaufener Ort, der deshalb bekannt ist, weil der berühmte Geigenbauer Giacomo Stradivari hier seine immer noch begehrten, und inzwischen unbezahlbaren Geigen geschaffen hat.
Leider waren wir so spät da, dass die meisten Läden und Geigenbauer bereits geschlossen hatten oder gerade schlossen. So konnten wir einfach ganz entspannt einen Bummel durch die Stadt machen und all die schönen Gebäude auf uns wirken lassen. Hier werden wir sicher noch einmal zurückkommen.
Auf dem Rückweg zum Stellplatz, es war (wie auch den restlichen Urlaub in Italien) extrem heiß, haben wir uns bei einer Pizzeria auf dem Weg zum Stellplatz Pizzen geholt und im Supermarkt ein riesiges, eisgekühltes Stück Wassermelone erstanden.
Das haben wir dann, auf einer Picknickdecke vor dem Wohnmobil, genossen.
Die Reste der Melone, es war wirklich viel zu viel, haben wir noch mit unseren französischen und deutschen Platznachbarn geteilt, die sich sehr darüber gefreut haben.
Lago di Tamerici
Am nächsten Morgen ging es dann auf eine kurze Etappe in Richtung Livorno. Hier hatten wir uns einen Campingplatz ganz in der Nähe vom Fährterminal herausgesucht, der sehr ländlich an einem See gelegen ist. Das letzte Stück Fahrt zum Campingplatz ist dann auch gleich ein Test für alle Schraubverbindungen im Wohnmobil. Eine wunderschöne pinienbestandene, aber leider von den Wurzeln der Bäume völlig demolierte Straße mußte befahren werden, um zum Campingplatz zu gelangen.
Hier wurden wir sehr freundlich und fröhlich willkommen geheißen. Da noch Vorsaison war, konnten wir uns einen Platz aussuchen. Sehr gut gefiel uns, dass die Platzreservierungen direkt an den Plätzen markiert waren und man so sehr gut sehen konnte, welche Plätze frei waren. So wählten wir einen Platz in erster Reihe am See. Toll auch, dass der Campinplatz kostenlos Paddelboote zur Verfügung stellt, einen Pool gibt es auch. Da wir früh am Morgen wieder los wollten, ging es für uns zeitig ins Bett.
Weiter geht es dann im 2. Teil: Sommertour 2018 – Auf Sardinien.