Mit dem Einbau des Navigationssystems Alpine X903-DU hatten wir nun endlich DAB+ und ein leistungsstarkes Navigationssystem im Wohnmobil. Der DAB+ Empfang war mit der verwendeten Scheibenklebeantenne in Städten gut, aber bei Fahrten über die Autobahn brach der Empfang immer wieder zusammen. Das Alpine schaltete dann regelmäßig zwischen dem parallel empfangenem FM Sender und dem DAB+ Sender hin und her, zumindest etwas.
Die Navigation GPS Antenne auf dem Armaturenbrett hatte eine super Sichtverbindung und somit auch Empfang nach vorne, nach oben war die Sicht und der Empfang durch den Alkoven stark eingeschränkt. Dadurch hatten wir in Städten und Häuserschluchten oftmals schwierigen GPS Empfang und wurden manchmal knapp daneben geortet.
Die einzig sinnvolle Alternative einer Verbesserung des Empfangs ist eine Antenne auf dem Dach, die neben GPS und DAB+ auch FM bieten sollte.
Unsere Wahl fiel auf einen der renommierten Anbieter in der Antennentechnik, ATBB. Dazu benötigten wir zusätzlich Kabelverlängerungen und die entsprechenden Adapter für das Alpine Navigationssystem.
Unsere Einkaufsliste
- ATBB Kombiflex- Dachantenne (AM/FM, DAB+, GPS)
- 3 x 6m Verlängerungsleitung FAKRA auf FAKRA
- Kabeladapter von FAKRA auf jeweils GPS, DAB+ und FM
Neben diesen Teilen wird bedingt durch das nicht leitende GFK Dach noch eine Metallplatte benötigt. Diese wirkt als Empfangsgegenpol und als Antennenmasse. Nun musste nicht nur ein Platz für die Antenne, sondern auch ein Platz für eine 40 x 40 cm große Metallplatte auf dem Dach gefunden werden. An der auszuwählenden Stelle sollte das Dach möglichst eben verlaufen, also hinter dem Alkoven, aber auch möglichst nicht zu weit vom Radio entfernt. Auch müssen die Kabel an einer verdeckten Stelle durch das Dach in den Innenraum geführt werden.
Die hierfür am besten geeignete Stelle lag direkt über der Eingangstür. Dieser Bereich ist bei unserem Wohnmobil mit einem Holzkasten inkl. Beleuchtung verkleidet unter dem ausreichend Platz für die Montage ist. Die Aluminiumplatte also auflegen und abmessen, ob die Mitte der Platte innerhalb des angedachten Stelle im Wohnmobil liegt, es passt!
Auf dem Dach habe ich die Position angezeichnet und mit Klebeband, um saubere Kanten beim Bohren zu erhalten, die gewünschte Bohrstelle abgeklebt.
Mit einem kleinen Bohrer ging es dann durch das Dach und durch die Zwischendecke aus Holz. Mit einem Lochbohrer habe ich dann die Zwischendecke aus Holz entsprechend ausgesägt, so dass die Montage der Antenne einfacher wird. Danach habe ich das Loch im Dach mit einem Stufenbohrer auf die notwendigen 24 mm aufgebohrt.
Das war der Teil, der am meisten Mut erfordert.
Als nächstes folgte die Bohrung durch die Aluminiumplatte. Langsam habe ich die Bohrung immer weiter vergrößert, bis die Verzahnung der Verlängerungshülse fest in der Bohrung steckte. Somit ist die elektrische Masse am Antennenfuss wie gewünscht mit dem dem Blech verbunden. Zusätzlich wird diese Masse per Unterlegscheibe und Anschluss eines Kabelschuhs an die Fahrzeugmasse gelegt.
Als nächstes habe ich die Platte auf dem Dach verklebt. Hierfür musste ich zunächst die Klebefläche auf dem Dach und auf der Aluminiumplatte anrauen. Danach folgte das Reinigungen und Entfetten des Daches und vor allem der Aluminiumplatte. Letzte wies noch eine Menge Ölreste auf. Der Lappen war nach der ersten Reinigungsrunde pechschwarz.
Nach dem Ablüften des Reiniger, großzügig Dekasyl MS 5 Kleber am Rand und zur Sicherheit um die Bohrung herum aufgetragen. Somit kann kein Wasser unter das Blech und vor allen nicht ins Innere gelangen. Den Antennenfuss habe ich dann mit der mitgelieferte Dichtung in die Hülse geschraubt.
Danach müssen die Kabel durch das Loch geführt und die Aluminiumplatte mit der montierter Antenne und Hülse als Zentrierhilfe leicht angedrückt werden. Nun noch von Innen die beigefügte Zentrierung der Hülse handfest anschrauben. Wieder die Leiter hoch und die Aluminiumplatte am Rand und rund um die Antenne andrücken.
Eine saubere Naht mit dem bekannten Eisstiel ziehen, Klebeband entfernen und nochmal mit Eisstiel nachziehen. Nach den gemachten Erfahrungen beim Einbau der Solaranlage war dieses jetzt ein Kinderspiel. Nun kann mit der Verkabelung der insgesamt 3 Kabel im Innenraum fortgefahren werden.
Der Kabelweg war durch die vorhandenen Kabelkanäle schon vorbestimmt und der Anschluss an das Alpine reine Formsache. Die werkseitig montierte Spiegelantenne des Ducato mit einer Fakra Steckverbindung liegt bereits im Beifahrerfussraum hat, so dass man sich den restlichen Weg bis zum Radio zumindest für die FM Verbindung ab hier hätten sparen können.
Fazit
Der GPS Empfang ist nun viel besser. Es sind fast immer 10 -12 Satelliten in Sicht und auch auf der ersten Autobahnfahrt in Schleswig-Holstein war nahezu störungsfreier DAB+ Empfang möglich.
Hallo Mathias,
tolle Anleitung, vielen Dank dafür. Auf der Einkaufsliste fehlt noch die Aluminiumplatte. Wie dick muss die denn sein, damit sie funktioniert. Wo hast Du den Kabelschuh für die Masse an der Antenne und wo im Fahrzeug angebracht? Wie dick sollte das Masseanschlusskabel sein?
Sorry für die vielen Fragen.
Gruß Hannes
Hallo Hannes,
Danke für deinen Beitrag!
Die Aluminiumplatte ist 2mm dick. Ich hatte allerdings die Aluminiumplatten im Zugriff, deshalb habe ich Alu genommen, sonst wäre es vermutlich Edelstahl geworden.
Die elektrische Masseverbindung der Platte nehme ich über die Hülse und den Antennenfuss und schließe sie an einem Massepunkt des bei mir in der Nähe befindlichen Bedienpanel an. Die Kabeldicke ist nicht entscheidend, hier fließt hier kein Strom. Die Stromzufuhr der aktiven Antennenbereiche erfolgt über das Antennenkabel und nicht über diese Masse.
Die Masse für die Antenne ist hier elektrotechnisch anders zu verstehen als Masse für einen Stromkreis vom Fahrzeug, im Englischen heißt diese Masse auch ground. Die Platte gilt als Gegengewicht zur Stabantenne und schafft damit den richtigen Empfang. Wenn du dich in Antennentechnik einlesen möchtest, dann ist der Rothammel ganze das richtige 😉
Freundliche Grüße
Mathias