Unsere Sommertour 2023 ging mal wieder Richtung Süden nach Italien, aber diesmal war vieles anders.
In diesem Jahr waren wir nur noch zu zweit unterwegs. Die Kinder verabschieden sich so langsam vom Wohnmobilreisen mit den Eltern, so dass wir mit unserem Felice mit viel Stauraum und ohne Teenieprogramm in Italien unterwegs waren.
Wir hatten in diesem Jahr keinen einzigen Platz reserviert und wollten uns einfach treiben lassen. Sollten wir einen schönen Platz finden, dann würden wir hier längere Zeit bleiben. In der aktuellen Wettersituation, Starkregen im Norden und brütende Hitze im Süden, war die Mitte Italiens unser Ziel.
Los ging es zunächst nach Rheinfelden, dort besuchten wir Freunde und standen über Nacht direkt am Rhein. Früh morgens ging es dann unkompliziert durch die Schweiz, Schwerlastabgabe sei Dank, bis zum bekannten Stellplatz nach Como. Am späten Nachmittag ging es dann mit dem Schiff nach Como. Hier wurde gemütlich flaniert, Eis geschleckt und auch eine Kleinigkeit gegessen. Die Rücktour mit dem Bus brachte uns bis kurz vor dem Stellplatz.
Toskanische Küste
Am nächsten Tag ging es dann weiter Richtung Süden. Wir wollten an die etruskische Küste. Hier standen wir in den vergangenen Jahren schon häufiger und wir versuchten unser Glück auf einen der Campingplätze . Der von uns präferierte Platz war restlos ausgebucht, also ein paar Meter weiter zum nächsten.
Hier fanden wir den Campingplatz Camping Continental, auf dem auch deutschsprachige Mitarbeiterinnen tätig sind. Als wir kurz vor Mittag angekommen sind, zeigte man uns ein paar Plätze, die für unser hohes Wohnmobil passen würde und wir fanden tatsächlich einen schönen schattigen Platz unter Pinien.
Der Campingplatz liegt unter großen Pinien direkt am weitläufigem Sandstrand und wird zum größten Teil von Italienern gebucht. Je näher der Stellplatz am Strand, umso sonniger und heißer wurde es.
Was die Ruhe angeht hatten wir Glück. Unsere direkten Nachbarn waren einheimische Rentner, die nur am Wochenende anwesend waren, dann lief aber auch der Fernseher den ganzen Tag.
Eigentlich wollten wir eine Woche bleiben, aber da es uns hier so gut gefallen hat, haben wir unseren Aufenthalt spontan auf 10 Tage verlängert. Die Tage liefen alle total entspannt ab. Es wurde gesonnt, gebadet und mit unseren Sups auch ein bisschen sportliche Aktivität gemacht.
Mit unserem Elektroroller konnten wir auch die nähere Umgebung erkunden und haben die eine oder andere schöne Ecke im Umland entdecken können.
Bei einer ausgiebigen Wanderung in den Hügel um Castagneto Carlucci waren wir auf den Spuren der alten Römern auf den 2.000 Jahre alten gepflasterten Wegen.
Nach dieser schönen entspannten Zeit sollte es über Florenz wieder Richtung Norden gehen. Wir waren gerade auf dem Rückweg vom Einkaufen im großen Einkaufszentrum I Giglo zum Wohnmobil als mein iPhone eine SMS mit einem Einbruchsversucht durch die Thitronik empfang.
Auf dem Parkplatz angekommen sah ich aus der Ferne unser Wohnmobil mit blinkenden Warnblinkern. Die Alarmanlage hatte ausgelöst.
Durch das Öffnen eines Fenster oder der Aufbautür ging der Alarm sofort lautstark los und die Diebe hatten wohl schon das Weite gesucht. Es war zunächst nicht zu erkennen, warum der Alarm ausgelöst hatte. Ich entriegelte das Fahrzeug und ging hinein. Es war nichts durchwühlt und es fehlte offensichtlich auch nichts.
Beim Verlassen des Wohnmobils sah ich dann den Weg, den die Freunde der spontanen Eigentumsübertragung gegangen sind. Der Türzylinder der Aufbautür war aufgebohrt und mit einem handelsüblichen Schlitzschraubendreher geöffnet worden.
Die Alarmanlage hat hier ganze Arbeit geleistet. Der sonst beim Einkaufen platzierte mitfahrende zweibeinige Bewacher fuhr dieses Jahr ja nicht mit.
Was sollte wir nun machen?
Die Polizei zu informieren wäre Zeitverschwendung, es fehlte ja nichts. Ich habe dann versucht die Versicherung zu erreichen und eine mögliche Kostenerstattung für die Reparatur des Schadens zu klären. Mit einem leckeren Eis in der Sonne vor dem Wohnmobil gab ich nach 30 Minuten Warteschlange entnervt auf. Mit ein wenig Recherche bekam ich die Preise für die Ersatzteile (Schließzylinder und Hülse) raus und entschied dann, dass dieser Schaden nicht über die Versicherung laufen muss.
Da unsere Aufbautür nun aber mit eine Schraubendreher zu öffnen war, muss hier eine Not-Lösung her.
Wir sind in Italien, dem Geburtsland unseres Wohnmobils und in Nähe der Produktionsstätte in der Toskana, da muss es doch einen Händler geben, der uns mit den Ersatzteilen helfen kann.
Falsch gedacht!
Es ist Ferro Augusto und die Händler in Florenz und Umgehung hatten ausnahmslos ferienbedingt geschlossen.
Florenz (ungeplant)
Also wurde spontan umgeplant und wir blieben in Florenz auf dem Campingplatz an der Stadtgrenze. Hier wollte ich zunächst unser Wohnmobil sichern, damit wir unseren Urlaub fortsetzen können.
Während die anderen Gäste des Campingplatzes beim Grillen und Chillen entspannten, habe ich die Verkleidung der Aufbautür demontiert und die Entriegelung von außen mit dem Schraubendreher provisorisch ein für alle mal deaktiviert. Wie gut, dass die Aufbautür an der Zentralverriegelung angeschlossen ist, so konnte wir sie weiterhin darüber öffnen
Unser Urlaub konnte also unbeschwert weitergehen, nur auf Stellplätzen oder unbewacht beim Einkaufen wollten wir unser Wohnmobil nicht mehr abstellen.
Am nächsten Morgen ging es dann mit dem E-Moped in die uns bekannte Innenstadt und dieses mal zu Orten in der Umgebung, die zu Fuss nur schwer und mühselig zu erreichen sind.
Nach kurzen Stopp ging es weiter Richtung Mailand auf den dortigen Campingplatz. Auch hier leistete unser E-Moped ganze Arbeit und wir fuhren in die Innenstadt, die wir trotz kameraüberwachter Sperrzone befahren durften.
Lago Maggiore
Nach den beiden Städtetripps wollten wir nochmal ans Wasser. Wir entschieden uns für die Ostseite des Lago Maggiore, den hier waren wir vor den Wohnmobilzeiten schon einmal.
Auf dem Campingplatz Lago Camp fanden wir tatsächlich noch einen freien Stellplatz und blieben ein paar Tage und erkundeten mit dem E-Moped die Gegend.
Die Rückfahrt ging wie immer durch die Schweiz. Auf dem Weg zu unserem nächsten Zwischenstopp machen wir kurz Halt bei einem Caravan Händler der Wohnmobile der Marke Rollerteam im Angebot hat. Hier erkundeten wir uns nach den Ersatzteilen für das defekte Schloss der Aufbautür. Der Händler war sehr zuvorkommend konnte uns leider spontan aber nicht helfen.
Auf zum Stellplatz Nahe Singen beim Naturbad Aachtal. Nach langer Fahrt tat der Sprung ins Kühle nass im Freibad richtig gut, eine echte Empfehlung!
Da wir für den übernächsten Tag Tickets und einen reservierten Stellplatz auf den Caravan Salon hatten, hatten wir keine Eile. Wir fuhren gemütlich zu einem Zwischenstopp in Rheinbreitbach bei Bad Honnef auf dem privaten Stellplatz und erkundeten mal wieder die Gegend.
Nach dem Caravan Salon und den obligatorischen Besuch der Düsseldorfer Altstadt ging unser diesjähriger Urlaub dann zu Ende.
Was wir dann mit unserer Aufbautür noch gemacht haben, folgt in einem anderen Beitrag.