Dieses Jahr war mal wieder so vieles anders, aber das sind wir in der Zwischenzeit gewohnt.
Unsere Sommerreise Richtung Süden startete dieses Jahr erst zum Ende der Sommerferien hier in Schleswig-Holstein und sollte mit einem Besuch des Caravan Salons in Düsseldorf beginnen. Letztes Jahr war diese Station die letzte unserer Tour, dieses Jahr begann alles mit einer kurzen Anreise nach Düsseldorf zur Messe.
Nachdem wir letztes Jahr schon mit unserem schönen Familienwohnmobil nur noch zu zweit unterwegs waren, spielten wir schon seit Beginn des Jahres mit dem Gedanken unser großes Wohnmobil durch ein kleineres zu ersetzen. Auf der Messe wollten wir uns Anregungen holen und dann den Urlaub nutzen, um in Ruhe die Optionen abzuwägen.
Es kam aber, wie sollte es anders sein, ganz anders.
Caravan Salon
Am Donnerstag abend ging es nach Düsseldorf, da wir Karten für den Fachbesuchertag hatten. Am Freitag ist es auf dem Caravan Salon etwas leerer und so konnten wir entspannt die ausgestellten Wohnmobile begutachten. Vorab hatten wir uns eine kleine Liste mit möglichen Herstellern und deren Modelle erstellt, die unsere neuen Anforderungen und Wünsche abdecken könnten. So war unser Tag von gezielter Ansteuerung der Hersteller und Bummeln geprägt.
Was dann dort noch passierte und wie es mit Felice weitergeht, ist Inhalt eines weiteren Beitrags.
Die Urlaub beginnt
Es ging zum ersten Zwischenstopp an die deutsch schweizerische Grenze nach Rheinfelden. Als wir gegen 20:00 Uhr ankamen, wurde es schon dunkel, es war schon Ende August und die Tage wurden schnell kürzer. Früh morgens gegen 4:00 Uhr starteten wir dann Richtung Italien, unser Ziel war Turin.
Nachdem wir den Gotthard Tunnel durchquert hatten, gab es nach einem Powernap erst einmal ein ausgiebiges Frühstück.
Turin
Die Hauptstadt des Piemont stand für uns schon länger auf der Liste, aber leider lag sie immer abseits der Routen nach Süden.
Wir fanden einen kleinen Stellplatz im Norden der Stadt und waren mit unserem Elektromoped gut gerüstet, um durch die begrenzte Verkehrszone, in der ausschließlich Fahrzeuge mit einer Sondergenehmigung oder Mopeds einfahren dürfen, die Stadt zu erkunden.
Etruskische Küste
Nach zwei Tagen ging es dann weiter an die etruskische Küste. Wir steuerten den Campingplatz mit direktem Standzugang an, auf dem wir letztes Jahr in der Hochsaison noch einen Platz bekommen hatte,. Jetzt, Anfang September neigt sich die Saison so langsam dem Ende, so dass die Saisoncamper schon angefangen haben ihre umfangreichen Installationen auf den Plätzen abzubauen. Zum Saisonende am 30. September muss der Platz komplett geräumt sein. So gab es während unserer Zeit auf dem Platz viel Autoverkehr und auch das Wetter hatte es nicht gut mit uns gemeint. Leichte Regenschauer, immer ein bisschen mehr oder weniger Wind und auch die Temperaturen waren um viele Grade weniger als letztes Jahr.
Wir fuhren mit unserem Moped wieder ein paar Dörfer an und bummelten in San Vincenzo zur wahrscheinlich leckersten Pizza und danach besten Granita an der etruskischen Küste. Wir überlegten, wo es uns bei dem Wetter als Nächstes hintreiben würde, Strandwetter war absolut nicht mehr.
Bologna
Bologna sollte eines der schönsten Städte Italiens sein und so war dieses unser nächstes Ziel. Bei strömenden Regen erreichten wir den Stellplatz im Westen der Stadt. Die Stellplätze sind auf Schotter und Beton am Rande der Stadt Bologna, unweit der Autobahn. Dies sollte für die nächsten Tage unser Ausgangspunkt für Erkundungen sein. Der Check-in am Sonntag Nachmittag ging per Telefon und WhatsApp recht unproblematisch. Die Bezahlung und die offizielle Anmeldung erfolgte dann am nächsten Tag zu den Öffnungszeiten des kleinen angeschlossenen Ladens für Campingzubehör.
Nach unserer Ankunft liess der Regen etwas nach und so entschieden wir spontan, ausgestattet mit Regenjacke und Regenhose, den Fussweg in die Stadt auf uns zu nehmen. 3 km und 30 Minuten später waren wir am Bahnhof angekommen. In der Stadt waren, wie in Italien eigentlich üblich, einige Läden und Supermärkte geöffnet. Trotzdem war die Stadt sehr leer und durch das schmuddelige Wetter war es alles andere als einladend.
Am nächsten Morgen jedoch lachte uns die Sonne an und wir wanderten wieder in die Innenstadt. Eine Busverbindung wäre möglich gewesen, aber aktuell streikten die Busfahrer und es fuhren nur einige wenige Buslinien, unsere Linie natürlich nicht.
Beim Sonnenschein zeigt die Stadt ein ganz anderes Gesicht und nun verstehen wir auch, warum viele Bologna für die schönste Stadt Italiens halten.
Vinschgau
Nach zwei Tagen in Bologna fuhren wir weiter Richtung Norden und dachten an einen Zwischenstopp zwischen Bozen und Meran. Jetzt im Spätsommer ist das Vinschgautal richtig schön und da könnten wir noch ein bisschen wandern und bummeln.
Die Suche nach einem Stellplatz oder auch Campingplatz gestaltete sich aber als sehr schwierig. Die Stellplätze waren, jetzt wo die Sommerferien in nahezu allen Bundesländern vorbei waren, voll mit „deutschen Rentnern“ O-Ton eines Stellplatzbetreibers.
So fanden wir schließlich einen Stellplatz „verkehrsgünstig“ direkt an der Bundesstrasse, die Durchgangsstrasse ggü einer Tankstelle in Naturns. Mit unserem Moped fuhren wird dann am Nachmittag in 25 Minuten nach Meran, wo dann alles ruhiger und beschaulicher war. Hier gab es dann das Abschluss Gelato unserers Urlaubs.
Erding
Es ging zurück nach Deutschland mit einem Zwischenstopp in der Therme in Erding. Der Stellplatz war voll, wir standen auf der offiziellen Ausweichfläche, und auch die Therme war am nächsten Tag grausam voll. Wer einen Aufguss miterleben möchte musste hier 15-20 Minuten vor dem Aufguss schon in der Sauna sitzen oder wie es einige nach Mallorca Manier getan haben, mit ihrem Handtuch einen Platz besetzen. Hierhin fahren wir so schnell nicht mehr.
Nach dem Schock ging es dann nochmal ins Nettebad in Osnabrück, Übernachtung und anschließende Heimreise nach Kiel.
Fazit
Italien ist und bleibt unser primäres Urlaubsziel im Sommer. Mitte September ist das Wetter für einen Strandurlaub an der etruskischen Küste jedoch zu unbeständig. Bologna werden wir auf jeden Fall nochmal besuchen.